Von Felix Hrdina
„In den nächsten zehn Jahren werden wir den Punkt erreichen, an dem nahezu alles digitalisiert sein wird”, sagte der CEO von Microsoft bereits 2013. Heutzutage hat die Digitalisierung in nahezu allen Lebensbereichen bereits Einzug gehalten. Vom KI-gesteuerten Küchenmixer bis hin zu riesigen Online-Vertrieben wie Amazon und CO. – die technische Wende und die damit einhergehenden Fortschritte sind an fast niemandem spurlos vorbeigezogen.
Auch der Sport ist in der Zeit der Digitalisierung angekommen. So bieten immer mehr namhafte Verbände und Vereine beispielsweise E-Sport, also die Simulation von realen Sportarten an Konsolen oder PC, an. Doch jetzt könnte es sogar noch einen Schritt weiter gehen: Mit „Virtual Reality“ soll Sport in der virtuellen Welt nun noch realitätsnäher möglich sein. Alles, was man dazu braucht, sind ein Virtual-Reality (“VR“) -System mit Brille, Controllern und Kamera – und ein bisschen Platz im Wohnzimmer. Fernseher oder Smartphone einschalten, Kopfhörer in die Ohren und VR-Brille über Augen und Nase – schon kann der Sportspaß losgehen. Die günstigste Variante gibt es auf der Konsole für rund 300 Euro. Aber auch auf dem Smartphone oder dem Heimcomputer lässt sich das virtuelle Workout verwirklichen.
Eines der bekanntesten Fitness-Spiele auf der Konsole ist BoxVR: Hier muss der Spieler mit Boxhandschuhen Bälle treffen und dabei Hindernissen ausweichen. Mittlerweile gibt es eine Vielzahl solcher Spiele, wobei eine Sache laut den Herstellern immer ganz besonders im Fokus steht: Spaß mit Sport zu verbinden. So sollen auch Sportmuffel zu sportlicher Betätigung und Bewegung motiviert werden. Wer es noch professioneller möchte, der kann in ein eigens für „Virtual Reality“ entwickeltes Fitnessgerät investieren. Diese ähneln den Geräten in einem Fitnessstudio. Der Unterschied liegt darin, dass man während des Trainings eine VR-Brille trägt, mit deren Hilfe man dann durch virtuelle Welten fliegen oder der Anleitung eines digitalen Coaches folgen kann.
Sogar noch professioneller geht es im Profisport zu. Hier wird Virtual Reality bereits seit einiger Zeit eingesetzt, um das Training zu unterstützen und optimal auf den Wettkampf vorzubereiten. So finden sich im Trainingsplan mancher Skisportlerinnen und -sportler Einheiten mit der VR-Brille, um sich auch im Sommer auf die nächste Saison vorzubereiten. Anders als „Trockenübungen“, kann „Virtual Reality“ reale Spielsituationen simulieren – mit direktem audiovisuellem Feedback und ohne Verletzungsgefahr.
Besonders, wenn man es professionell machen will, fällt allerdings schnell auf: „Virtual Reality“ ist mit hohen Kosten und Aufwand verbunden. Vor allem für ältere oder technisch unerfahrene Menschen stellt die Einrichtung des ganzen „VR-Setups“ häufig eine große Hürde dar. Letztendlich bleibt es abzuwarten, wie und in welche Richtung sich der virtuelle Sport in Zukunft entwickeln wird. Eins ist jedoch sicher: Es wird für uns alle spannend und aufregend. Wichtig für den organisierten Sport: Den Trend im Auge behalten und auch Einsatzgebiete für den Verein ausloten.