
Vom Frisbee werfen im Park zur organisierten Mannschaftssportart mit einem ganz besonderen Spirit. Das ist die Story von Ultimate Frisbee, die bereits 1968 von Studierenden in New Jersey begonnen wurde zu erzählen.
Im Grunde ist das Spiel ähnlich zu American Football aufgebaut. Es ist ein Laufspiel, bei dem sich zwei Teams mit jeweils sieben Spielerinnen und Spielern gegenüberstehen. Im Jugendbereich wird fünf gegen fünf gespielt. An beiden Enden des insgesamt rund 100 Meter langen und 37 Meter breiten Spielfeldes befindet sich eine Endzone. Ziel ist es, die Frisbee durch Zupassen, ohne mit der Scheibe in der Hand zu laufen, in die gegnerische Endzone zu kommen und damit einen Punkt zu erzielen. Die Person in Scheibenbesitz hat zehn Sekunden Zeit weiterzuspielen, für sie ist dabei nur ein Sternschritt erlaubt. Alle anderen Spielerinnen und Spieler dürfen sich frei bewegen. Landet ein Pass auf dem Boden, im Aus oder wird er von der gegnerischen Mannschaft abgefangen, wechselt der Scheibenbesitz und das andere Team greift sofort an.
Was Ultimate Frisbee so besonders und einzigartig macht, ist die Selbstverwaltung der Spielerinnen und Spieler. Die Sportart wird ohne Schiedsrichterin oder Schiedsrichter durchgeführt. Prinzipiell ist es ein kontaktloser Sport, das heißt, Tacklings wie im Football sind nicht erlaubt. Natürlich kommt es trotzdem gelegentlich zu Körperkontakt und Fouls. Statt einer Schiedsrichterin oder eines Schiedsrichters werden die Regelverstöße allerdings von den Spielerinnen und Spielern selbst erkannt. Die gefoulte Spielerin oder der gefoulte Spieler rufen selbst „Foul“. Das Spiel wird unterbrochen, alle bleiben stehen. Wird das Foul von der Gegenspielerin bzw. vom Gegenspieler anerkannt, behält die gefoulte Person die Scheibe. Wird ein Foulspiel bestritten („Widerspruch“) geht die Scheibe zur letzten Werferin bzw. zum letzten Werfer zurück und das Spiel geht von dort weiter. Diese Regelung fördert die Fairness und funktioniert nach dem Prinzip der Gegenseitigkeit. Aufrichtigkeit und Fairplay sind beim Ultimate Frisbee daher nicht nur positive Eigenschaften vorbildlicher Spielerinnen und Spieler, sondern auch Grundvoraussetzung für das Spiel und als erste Regel im Regelwerk festgeschrieben.
Seit 2001 ist Ultimate Frisbee in einer Mixed-Gender-Variante Disziplin der World Games geworden. Damit wird „Gender Equity“ gelebtes Prinzip im Spitzensport und ist Vorbild für junge Menschen im Frisbee-Breitensport, in dem auch sehr konsequent Mixed gespielt wird. Aufgrund dieser Eigenschaften eignet sich Ultimate auch so hervorragend für den Schulsport. Dieses Jahr hat die Deutsche Mannschaft einen starken vierten Platz auf den World Games belegt und erstmals das Mutterland USA in der Vorrunde besiegt.
In München kann Ultimate Frisbee derzeit z.B. beim MTV München im Sportpark an der Werdenfelsstraße gespielt werden. Für Kinder und Jugendliche der Jahrgänge 2006 bis 2014 ist ein kostenloses Probetraining montags ab 17:15 Uhr oder samstags ab 15:00 Uhr möglich. Für interessierte Erwachsene gibt es montags um 19:00 Uhr die Möglichkeit mitzutrainieren. Bei Interesse gerne im Vorfeld bei Christoph.Boettcher@mtv-muenchen.de melden. Auch beim ESV München Laim gibt es zahlreiche Trainingsangebote für Kinder und Jugendliche. Meldet euch bei Interesse bei jugendtrainer@ultimate-muenchen.de und findet weitere Angebote in München unter www.ultimate-muenchen.de/teams.