Bogenschießen gehört zu den ältesten Sportarten der Menschheitsgeschichte und hat bis heute nichts von seiner Faszination eingebüßt. Seit der Wiedereinführung als olympische Disziplin bei den Olympischen Spielen 1972 in München, wo die Wettkämpfe im Englischen Garten stattfanden, erfreut sich der Sport wachsender Beliebtheit. Heute ziehen weltweit und auch in Deutschland immer mehr Menschen den Bogen und finden in dieser Disziplin eine einzigartige Mischung aus körperlicher Herausforderung und mentaler Entspannung.
Die Vielfalt des Bogenschießens
Beim Bogenschießen werden in der Regel drei verschiedene Bogenarten unterschieden, die jeweils ihre eigenen Besonderheiten und Reize haben:
- Der Blankbogen: Dieser Bogen wird ohne technische Hilfsmittel geschossen, das bedeutet, es gibt weder ein Visier noch Stabilisatoren. Das Schießen mit dem Blankbogen erfordert daher ein hohes Maß an Intuition und Körpergefühl. Viele Schützen schätzen diese Art des Schießens, weil es ihnen ermöglicht, eine besonders enge Verbindung mit dem Bogen und dem Ziel aufzubauen.
- Der olympische Recurvebogen: Diese Bogenart ist vor allem durch die Olympischen Spiele bekannt geworden. Der Recurvebogen ist mit einem Visier und Stabilisatoren ausgestattet, die dem Schützen helfen, das Ziel präziser zu treffen. Besonders auffällig ist die Form des Bogens: Die Enden sind nach vorne gebogen, was die Spannung des Bogens erhöht und so eine größere Schussweite ermöglicht. Der Recurvebogen ist die am häufigsten verwendete Bogenart unter den rund 50.000 Bogenschützen in Deutschland.
- Der Compoundbogen: Dieser Bogen unterscheidet sich deutlich von den anderen beiden. Er nutzt ein System von Umlenkrollen, das ähnlich wie ein Flaschenzug funktioniert. Dies hat den Vorteil, dass der Schütze beim Spannen des Bogens weniger Kraft aufwenden muss, wodurch er länger zielen kann. Der Compoundbogen ist besonders bei Schützen beliebt, die Wert auf hohe Präzision legen.
Bogenschießen: ein Sport für drinnen und draußen
Eine der besonderen Stärken des Bogenschießens ist seine Flexibilität: Es kann sowohl im Freien als auch in der Halle betrieben werden. Im Sommer finden die Schützen auf den Bogenplätzen im Grünen ihre Ruhe, während im Winter die Hallen für die nötige Konstanz im Training sorgen. Die Distanzen, auf die geschossen wird, variieren dabei je nach Disziplin und Jahreszeit. Im Freien sind Distanzen von 60 bis 70 Metern üblich, wobei das „Gold“, also der innere Bereich der Zielscheibe, kaum größer ist als eine CD. In der Halle wird auf kürzere Distanzen von 18 Metern geschossen, was das Schießen auf engem Raum ermöglicht.
Während des Schießens herrscht auf dem Platz eine fast meditative Stille. Außer dem regelmäßigen „Plop“ der Pfeile, wenn sie das Ziel treffen, hört man nichts. Diese ruhige Atmosphäre trägt maßgeblich dazu bei, dass Bogenschießen nicht nur körperlich, sondern auch mental äußerst entspannend ist. Schützen berichten oft davon, dass sie während des Trainings ihre Sorgen vergessen und sich ganz auf den Moment konzentrieren können.
Gesundheitliche Vorteile und mentale Stärkung
Bogenschießen ist nicht nur eine Frage der Präzision, sondern fördert auch das körperliche Wohlbefinden. Der Sport beansprucht eine Vielzahl von Muskelgruppen, von denen viele im Alltag kaum genutzt werden. Durch das regelmäßige Training verbessert sich die Körperhaltung spürbar, was wiederum zu einem besseren Körpergefühl und gesteigertem Selbstbewusstsein führt. Darüber hinaus ist die ständige Konzentration auf den Schussablauf eine hervorragende Übung für den Geist. Viele Schützen berichten, dass sie durch das Bogenschießen lernen, ihre Aufmerksamkeit länger aufrechtzuerhalten und sich besser zu fokussieren. So wird der Sport zu einem idealen Ausgleich zum oft hektischen Alltag.
Ein Sport für alle Altersgruppen und die ganze Familie
Bogenschießen ist ein Sport, der keine Altersgrenzen kennt. Ob man mit 10 Jahren oder erst mit 60 anfängt, spielt keine Rolle – der Bogen hat eine faszinierende Wirkung auf Jung und Alt. Besonders in München und Umgebung gibt es zahlreiche Vereine, die es ermöglichen, diese Sportart zu erlernen. Ein weiterer Vorteil: Bogenschießen ist ein echter Familiensport. Eltern können gemeinsam mit ihren Kindern ab 12 Jahren trainieren und wertvolle Zeit miteinander verbringen. Auch Großeltern sind herzlich willkommen, sich dem Sport anzuschließen.
Einfache Einstiegsmöglichkeiten und erschwingliches Equipment
Der Einstieg ins Bogenschießen ist einfacher, als man denkt. Viele Vereine bieten Schnupperkurse an, bei denen Interessierte den Sport ausprobieren können, ohne gleich eine komplette Ausrüstung kaufen zu müssen. Die Grundausstattung ist zudem erschwinglich: Ein Bogen kann für rund 80 Euro pro Saison gemietet werden, und auch die weiteren notwendigen Ausrüstungsgegenstände wie Pfeile, Schutzausrüstung und Köcher sind im Rahmen. In vielen Vereinen gibt es zudem die Möglichkeit, gut erhaltene Ausrüstung von anderen Mitgliedern günstig zu erwerben.
Fazit: eine Sportart, die Körper und Geist stärkt
Bogenschießen ist weit mehr als nur das Zielen auf eine Zielscheibe. Es ist ein Sport, der Körper und Geist in Einklang bringt, Konzentration und Disziplin fördert und gleichzeitig eine tiefgreifende Entspannung ermöglicht. In München und Umgebung gibt es zahlreiche Vereine, die diesen faszinierenden Sport anbieten und Interessierten die Möglichkeit geben, in die Welt des Bogenschießens einzutauchen. Wer auf der Suche nach einem Ausgleich zum Alltag ist oder eine neue, familienfreundliche Aktivität sucht, sollte das Bogenschießen unbedingt ausprobieren.
Ihr überlegt euch, das Bogenschießen mal auszuprobieren? Dann schaut auf unserer Sportangebote-Datenbank unter www.msj.de vorbei und sucht einen passenden Verein in eurer Nähe. Vielen Dank an dieser Stelle an den TSV Waldtrudering für die Einführung in diese faszinierende Sportart!