Sowohl die Schule als auch der Sportverein sind elementar wichtige Bildungsräume für junge Menschen. Sie bieten die Möglichkeit, sich persönlich weiterzuentwickeln, neue Fähigkeiten zu erlernen und wichtige soziale Kompetenzen zu stärken. Vor allem durch den Ganztags-Rechtsanspruch in Grundschulen (ab 2026) ist eine Zusammenarbeit mit Schulen für Vereine maßgeblich, um auch künftig junge Menschen in Bewegung zu bringen.
Schule & Verein
Die Schule ist nicht nur ein Ort des Lernens, sondern auch der persönlichen Entwicklung und sozialen Interaktion. Der Sportverein ist darüber hinaus ein wichtiger außerschulischer Bestandteil im Leben und für die Bildung junger Menschen. Er fördert nicht nur die körperliche Gesundheit und Bewegung, sondern vor allem soziale Werte, wie Teamgeist, Respekt und Partizipation. Im Sportverein stärken junge Menschen ihr Selbstbewusstsein und schließen neue Freundschaften.
Vereine spielen deshalb eine entscheidende Rolle bei der Förderung von Gemeinschaft und sozialen Bindungen und sind als Bildungspartner der Schulen anzuerkennen. Sie bieten Menschen die Möglichkeit, Gleichgesinnte zu treffen, sich auszutauschen und gemeinsame Interessen zu teilen. Durch die Mitgliedschaft in einem Verein kommen junge Menschen in Berührung mit ehrenamtlichem Engagement, Mitsprache und Demokratie. Vereine sind ein wichtiger Bestandteil des Gemeinschaftslebens und tragen zur Stärkung des Zusammenhalts bei.
Der Vereinssport steht mit der Einführung des Rechtsanspruchs auf Ganztagesbetreuung für Grundschulkinder ab 2026 vor neuen Herausforderungen.
Heute leben wir als Gesellschaft noch von der Dividende, dass es in der Vergangenheit Vereine gab und junge Menschen in Sportvereinen groß geworden sind. Sie haben Miteinander, Gemeinschaft und Zusammenhalt erfahren. Sie durften selbstbestimmt ihre Persönlichkeit formen, mussten mit Rückschlägen umgehen und konnten aktiv das Vereinsleben mitgestalten. Kurzum: Für die Entwicklung junger Menschen war und ist das „System Sportverein“ von herausragender Bedeutung.
Für unsere Gesellschaft ist es demnach unabdingbar, dass es dieses auch in Zukunft gibt.
Die MSJ sieht die Sportvereine als Experten für Bewegungsangebote, die Kinder und Jugendliche fordern und fördern und gleichzeitig ein Umfeld für soziales und informelles Lernen bieten. Damit die Sportvereine auch in Zukunft diesen Aufgaben nachkommen können, müssen sie sich der Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen anpassen. Diese Lebenswelt wird zukünftig, mit Blick auf die Zunahme des Ganztagsschulbetriebs, maßgeblich durch den schulischen Alltag bestimmt werden.
Die Münchner Sportjugend positioniert sich daher klar: Wir müssen der Bedeutung verbandlicher Jugendarbeit, insbesondere in Sportvereinen, auch im Kontext des schulischen Ganztags gerecht werden. Junge Menschen brauchen einen außerschulischen Bildungsraum, in dem sie ihre Persönlichkeit entfalten und Selbstbestimmung erfahren können. Deshalb werden wir uns in Politik und Verband dafür einsetzen, neben der Einbindung von Sportvereinen in den schulischen Ganztag (Kooperationsmodelle), ebenfalls das Bestehen des „Systems organisierter Sport“ zu sichern und die gewachsene Vielfalt von Vereinen und Sozialräumen für junge Menschen zu gewährleisten. Der Sportverein ist viel mehr als Bewegung. Der Sportverein ist kein Dienstleister für Schulen.